„Die immer umfangreicher gewordene Leserkorrespondenz Karl Mays steigerte sich besonders zu seinen Geburtstagen (25. Februar). Dies veranlasste den Schriftsteller 1903 und 1906, die Grüße und Gratulationen mit einem gedruckten Text zu beantworten, der von ihm nur noch persönlich unterschrieben (und manchmal mit einigen Zusatzworten versehen) wurde. Ein erster Entwurf zur Danksagung 1903 verlor sich in Tagespolemik gegen die Presseangriffe, besonders aus dem katholischen Lager rund um den Redakteur Hermann Cardauns und den Pater Ansgar Pöllmann. May brach mitten im Text ab, der nur als Manuskript überliefert ist. Die gedruckte Fassung dagegen ist auf das Werk bezogen, vor allem auf geplante Erzählungen aus dem Orient und aus Amerika. Sie ist – ebenso wie die Danksagung von 1906 – in der gebundenen Sprache verfasst, die sich auch in zahlreichen Passagen der Alterswerke findet. Immer wiederkehrend ist die Betonung, alles Bisherige seien nur Vorstudien und Etüden zur Vorbereitung auf das ‚eigentliche Werk’, das nun erst beginnen solle.“
Text: „Abdahn Effendi“ (Band 81 der Gesammelten Werke), Karl-May-Verlag, 2000, S. 410
Bild: Archiv Karl-May-Haus, Bestand Max Welte