Hohenstein-Ernstthal

Blick auf Hohenstein-Ernstthal, in der Mitte links (mit rotem Dach, Fachwerk und zwei Fenstergiebeln) das Karl-May-Haus

Karl Mays Geburtsstadt Ernstthal wurde 1679 von dem Kaufmann Jacob Simon im Wald östlich von Hohenstein gegründet. Nachdem in Hohenstein die Pest ausgebrochen war, hatte Simon dort größere Baugrundstücke erworben und diese an  geflohene Weber veräußert. Die beiden Grafen Christian Ernst von Schönburg (1655–1718) und August Ernst von Schönburg (1666–1729) unterstützten den Bau der Siedlung „an den Waldplätzen“ mit Privilegien. Zunächst „Neuhohenstein“ genannt, erhielt die Siedlung jedoch schon wenig später zu Ehren der beiden Grafen den Namen „Ernstthal“. Der weitere Aufbau des Orts, der 1694 Marktrecht und 1687 das Stadtrecht erhielt, erfolgte planmäßig.

Im Jahr 1687 wurde der Grundstein der 1689 geweihten St. Trinitatiskirche gelegt, in der Karl May 1842 die Taufe empfing. Im Jahr 1695 erhielt Ernstthal eine Schule, die sich im heute noch existierenden Kantorat befand und die natürlich auch Ernstthals berühmtester Sohn besuchte. Ähnlich wie in Hohenstein etablierte sich in Ernstthal die Leineweberei und Bleicherei, später die Strumpfwirkerei. Diese bildeten die Grundlage für die bald vorherrschende Textilindustrie.  Am 25. Februar 1842 wurde der berühmte Schriftsteller Karl May als fünftes von 14 Kindern des Webers Heinrich August May und seiner Frau Wilhelmine Christiane, geb. Weise in der Niedergasse 111, heute Karl-May-Str. 54 in Ernstthal geboren. 1898 erfolgte die Vereinigung von Hohenstein und Ernstthal zur Stadt Hohenstein-Ernstthal.

In Hohenstein-Ernstthal befindet sich das Karl-May-Geburtshaus und die Karl-May-Begegnungsstätte. In der näheren Umgebung gibt es außerdem die Karl-May-Höhle.

Weiterführend dazu:

Otto Sebastian: Entstehung und Entwicklung der Bergstadt Hohenstein, 2. Aufl., Hohenstein-Ernstthal 1927.