Karl-May-Haus Information Nr. 38

Am 25. Februar 2023 erschien das Heft 38 (72 Seiten, 15 Abb., 43 Faksimiles) der „Karl-May-Haus Information“ für den Stückpreis von 5,50.

Auszug aus dem Editorial des Heftes:

„2023 wird in Hohenstein-Ernstthal das Jubiläum ‚125 Jahre gemeinsame Stadt‘ gefeiert; 1898 hatten sich die beiden Schwesterstädte vereinigt. – In demselben Jahr erschien in Florenz eine italienische Übersetzung eines May-Textes, die erst jetzt, nach umfangreicher und langwieriger Korrespondenz mit keiner geringeren als der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek, von Hans-Dieter Steinmetz nachgewiesen werden konnte – doch besser ‚verspätet‘ als nie. Aber nicht nur aus Rom kommen Auskünfte und Bilder für das aktuelle Heft der ,Karl-May-Haus Informationʻ, auch aus der Bibliothek und dem Archiv der Vereinten Nationen, dem Österreichischen Staatsarchiv Wien, dem Nationalarchiv Prag, der Nationalbibliothek Luxemburg, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und, nicht zuletzt, dem Textil- und Rennsportmuseum Hohenstein-Ernstthal. Diese Quellenangabe mutet zwar diesmal besonders exklusiv an, stellt aber durchaus keine Ausnahme bei der Entstehung der Artikel dieser Schriftenreihe dar – ein Beweis für überaus anregende Grundlagen für unsere Autoren und fast Garantie für immer wieder neue Erkenntnisse verschiedenster Art.
Neben dem Florentiner Polvere mortale kann Hans-Dieter Steinmetz unsere ‚Correspondenzen‘-Reihe um ein Konvolut fantasievoller Kinderzeichnungen wie die auf dem Titelbild bereichern sowie Schreiben von Klara May an eine Friedensnobelpreisträgerin und an einen von ihr verehrten Dichter präsentieren und einordnen. Auch Karl Mays ‚Neffe‘ Fritz Stege, den Hartmut Schmidt uns näher vorstellt, war zunächst einer von dessen zahlreichen jugendlichen Verehrern, bevor doch seine Ideale von denen seines ‚Onkels‘ weit abirrten.
Hainer Plaul kann einerseits Biografisches zu Karl Mays ‚enträtseltem‘ Mülsener Großvater beitragen, andererseits viele Details zu Vorgeschichte und Verlauf der ‚Martinique‘-Episode, die das märchenhafte, aber zuletzt unrühmliche Ende der zweiten ‚Vagantenzeit‘ Mays bedeutete. ‚Münchmeyers Geburtstag‘ kann er (in Korrektur einer jüngsten KMG-Veröffentlichung) endgültig feststellen.
Wolfgang Sämmer und Florian Schleburg zeigen weitere Beispiele medialer Negativberichterstattung über Karl May am Ende seines Lebensweges. Vor dem Hintergrund presserechtlicher Vorschriften musste gar ein ‚Nachruf auf einen Räuberhauptmann‘ unberichtigt im Raume stehenbleiben. Einen juristischen Schwerpunkt haben auch wieder die Leseempfehlungen am Ende des Heftes, mit denen gleichzeitig an einen großen Karl-May-Forscher und feinen Menschen erinnert werden soll.“

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„Winnetou war geboren 1840 und wurde erschossen am 2. 9. 1874. Er war noch herrlicher, als ich ihn beschreiben kann!“
 
Mit diesen oder ähnlichen Hinweisen beantwortete Karl May die Nachfragen seiner vorwiegend deutschsprachigen Leser, die dank seiner lebendigen Schilderungen fest an die Existenz Winnetous glaubten. May zeigte ihnen Winnetous Silberbüchse und verschenkte Pferdehaare an treue Leser. Diese danken es ihm bis heute mit unwandelbarer Treue, mit Zeichnungen, Plastiken, Gedichten, Liedern, Bühnenstücken, Comics, Filmen, Hörspielen und immer wieder auch neuen Abenteuern in Buchform.
 
Vom ersten Auftritt als wilder Indianer im fortgeschrittenen Mannesalter 1875 bis zum letzten Roman 1910, in dem Winnetou als Verkörperung des „Edelmenschen“ erscheint, machte die Figur mit ihrem Schöpfer eine Wandlung durch. Und diese Wandlung setzte sich auch nach Mays Tod fort.
 
Die neue Sonderausstellung im Karl-May-Haus zeigt anhand von Bildern und Exponaten aus knapp 150 Jahren die verschiedenen Facetten der Projektionsfläche „Winnetou“ von 1875 bis in die Gegenwart.
 
Auch wenn Winnetou tatsächlich kein „treues Einzelbild“ (Zitat May) auch nur eines indigenen Volkes war, wirkt seine Strahlkraft bis in die Gegenwart – und in seiner noch heute bekannten, ikonischen Gestalt lädt er ein, andere Kulturen kennen zu lernen, neugierig zu sein auf fremd wirkende Völker, und Gemeinsamkeiten zu finden, die Freundschaften ermöglichen. Über Zeit und Raum hinweg.
 
Winnetou ist nicht nur ein Held; er war und ist stets ein Brückenbauer.

Pressetext zur Sonderausstellung

Pressebilder zur Sonderausstellung